Fototipp: Infrarotfotografie


Infrarotfotografie mit der Sigma SD 14:

Infrarotfotografie ist die Fotografie im Verborgenen. Anfangs erschien dies nur für das Militär interessant, konnte man doch mit der Infrarotfotografie echtes Blattwerk von künstlichem oder abgestorbenem hervorragend unterscheiden. Das Chlorophyll der Pflanzen ist im infraroten Bereich transparent und somit reflektiert das Wasser in der Pflanze das Licht, wodurch die Blätter nahezu weiss im Bild erscheinen – Woodeffekt genannt. Später wurden dann auch die kreativen Möglichkeiten der IR-Fotografie entdeckt.



Zur Technik:

Der für Menschen sichtbare Teil des elektromagnetischen Spektrums erstreckt sich auf die Wellenlängen von ca. 380nm bis 750nm, also von violett bis rot. An der oben und unteren Grenze dieses Lichtspektrums finden wir UV-Licht (<380nm) und Infrarotes Licht (>750nm). Während unser Auge im Gegensatz zu einigen Tieren dieses Licht nicht wahrnimmt, ist der Bildsensor sehr wohl in der Lage, diese Wellenlänge aufzuzeichnen. Da dies in der Regel nicht gewünscht ist, sorgt ein IR-Sperrfilter dafür, dass diese Lichtstrahlen den Sensor nicht erreichen. Bei der Sigma SD14 ist der IR Filter in dem leicht abnehmbaren Staubschutz im Gehäusebajonett der Kamera integriert. Dadurch ist es mit wenigen Handgriffen möglich, aus der SD14 eine infrarottaugliche Kamera zu machen – und ebenso einfach wieder rückgängig zu machen. Das ist ein unschätzbarer Vorteil im Vergleich zu anderen Kameras, bei denen der Umbau eine bauliche (und kostenintensive) Maßnahme darstellt, die nicht ohne weiters wieder rückgängig zu machen ist.



Im Zeitalter des guten alten Filmes war IR-Fotografie noch ein Abenteuer für sich. Spezielle IR-Filme (sog. Falschfarbenfilme), die gekühlt gelagert werden mußten, kamen zum Einsatz und das Ergebnis konnte erst nach Tagen im Labor abgeholt werden. Heute sehen wir das vorläufige Ergebnis umgehend auf dem Monitor der Digitalkamera.

Um ausschließlich das infrarote Licht abzulichten gilt es, das sichtbare Spektrum von der Aufnahme auszuschließen; dies geschieht mit speziellen Filtern, die es in unterschiedlichen Wirkungsgraden gibt. Wird das gesamte sichtbare Spektrum ausgeschlossen, bleibt es bei dem Blick natürlich dunkel – das Motiv ist für uns unsichtbar. Daher sollte man tunlichst mit dem Stativ arbeiten und den Bildausschnitt ohne Filter bestimmen.

Die Belichtung sollte man anhand von Probeaufnahmen ermitteln; einen Richtwert liefert die gemessene Belichtung für das sichtbare Spektrum. Die Belichtungszeiten sind nur wenig länger, als man es aus der Tageslichtfotografie gewöhnt ist, bei sonnigem Wetter kann man durchaus auf Zeiten um 1/500 sek. oder kürzer bei Blende 8 kommen. Das ermöglicht es sogar, Infrarotaufnahmen von Tieren oder anderen sich bewegenden Motiven zu machen ohne Bewegungsunschärfen befürchten zu müssen.



Unschärfen können allerdings durch falsche Fokussierung entstehen. Die Brennweite des Objektives ist für infrarotes Licht eine andere, als für das sichtbare Spektrum. Dies bedingt eine Fokusdifferenz. Auf einigen Objektiven ist ein IR Index angebracht, der den Korrekturwert angibt. Andernfalls helfen auch hier Probeaufnahmen.



Blende und Belichtungszeit sollte man manuell einstellen und eher etwas knapp belichten, um eine Überbelichtung der Lichter zu vermeiden. Mit etwas Übung gelingt es auch, Aufnahmen aus der freien Hand zu realisieren, indem man das Motiv ohne Filter anvisiert und erst kurz vor der Aufnahme den Infrarotfilter vor das Objektiv hält. Generell sollte man das RAW-Format verwenden und die Konvertierung in eine Schwarzweißaufnahme später im RAW-Konverter vornehmen. Das ist wegen der dadurch erzielbaren höheren Bildqualität auch kein großer Nachteil. Bei Aufnahmen ohne Sperr- und Infrarotfilter entsteht ein Falschfarbenbild, das eine interessante Basis für den Kanaltausch darstellt. Setzt man den Sperrfilter wieder in die Kamera ein, sind weiterhin ganz normale Tageslichtaufnahmen möglich.

   
 
 
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